Ein großer Teil der Gemüsesaison vom Jahr 2024 ist geschafft. Außer einem tüchtigen, späten Frost im April war es ein Frühling mit deutlich weniger Problemen als im Jahr 2023. Auch die Absatzsorgen waren und sind geringer als im vorhergehenden Jahr.
Alles in Allem also schien es uns älteren so, als könnte man sich mit gutem Gewissen etwas mehr zurückziehen. Viele Pläne für diese lang ersehnte Zeit hatten wir schon geschmiedet. Die Imkerei wollte Georg wieder intensivieren, mit dem Hund gemeinsam wollte er auch einmal größere Fahrradtouren unternehmen und endlich einmal den Traum von einer Geschichtsreise nach ägypten wahr machen. Das Blasen in zwei Bläserchören hatte er schon wieder in die Wochenpläne „eingetaktet“ und große Freude daran. So, dass er immer wieder vertieft am Rechner saß und recherchierte, ob er sich nicht doch noch einmal eine neue Posaune kaufen könnte und wenn ja, welche denn wohl die passende wäre.
Natürlich gab es auch im Betrieb noch einiges, wo seine Hilfe gebraucht wurde. Die Märkte mussten beliefert werden und die langen ruhigen Stunden auf den Schleppern, bei den unterschiedlichsten Feldbauarbeiten, waren immer Arbeiten, die er gerne machte.
Nun sind das alles nur noch Erinnerungen. Am 11.7.2024 verstarb unser Vater, Schwiegervater, mein Mann, Karl-Georg Zielke, ganz plötzlich und unerwartet.
Wir haben ihn am 19.7.2024 auf dem Görlsdorfer Friedhof zur letzten Ruhe begleitet. Bei wunderschönem Sommerwetter feierten wir mit vielen gemeinsam ein großes Abschiedsfest und wir sind uns sicher, er hätte seine Freude daran gehabt. Bis spät in den Abend haben wir mit einem großen Teil der Familie dann noch am Lagerfeuer gesessen.
An diesem Tag haben wir so viel Anteilnahme, Wertschätzung und Hilfe erfahren dürfen, dass wir uns auch auf diesem Weg herzlich bedanken möchten.
Wenn für all die zu schaffenden Arbeiten ganz plötzlich einer weniger zur Verfügung steht, muss man manchmal Entscheidungen treffen, die einem schwer fallen.
So ist Anfang September unsere Lamaherde ausgezogen. Lotti, Oskar und der Rest der Gruppe wohnen jetzt auf einem Landwirtschaftsbetrieb in der Nähe von Gera. Ja, es tat schon weh, dem Transporter mit den Tieren hinterher zu schauen und wir wissen, dass auch viele Hofkunden mit ihren Kindern sie vermissen werden. Trotzdem war es eine gute Entscheidung.
Conrad, Ina und Verena Zielke im September 2024